Schleuse Haupteingang Wels
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Klinikum stellt auf Akut-Betrieb um

Am Klinikum Wels-Grieskirchen wurde der Patientenfluss massiv eingeschränkt und auf einen Knotenpunkt organisiert. Zudem wurde ab dieser Woche auf Akut-Betrieb umgestellt und eine Infektionsambulanz für Coronavirus-Patienten eingerichtet. All diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, in der aktuellen Ausnahmesituation eine möglichst sichere Patientenversorgung zu bewerkstelligen und den nicht betroffenen Krankenhaus-Betrieb weitgehend „Corona-frei“ zu halten.

 

„Der Großteil der planbaren und nicht dringenden ambulanten Termine wie auch stationären Aufenthalte wird verschoben. Die Patienten werden schrittweise von den Abteilungen und Instituten kontaktiert,“ bestätigt Thomas Muhr, Ärztlicher Leiter des Klinikum Wels-Grieskirchen.  Durch den restriktiven Zugang von Patienten sollen die Verbreitung des Corona-Virus soweit wie möglich reduziert und Kapazitäten für akute Leistungen sowie für zukünftig steigende COVID-19-Aufnahmen freigehalten werden. „Diese Einschränkung ist jetzt notwendig, um Ressourcen für akute Fälle zu schonen. Das betrifft beispielsweise Herzinfarkt-, Schlaganfall- oder Unfallpatienten ebenso wie onkologische Patienten, für die wir rund um die Uhr eine sichere Versorgung aufrechterhalten müssen“, erklärt Thomas Muhr. Ressourcenengpässe sind in nächster Zeit sowohl hinsichtlich medizinischer Ver- und Gebrauchsgüter als auch hinsichtlich medizinischem und Pflege-Personal einzuplanen. Konkrete Aussagen hinsichtlich Materialien sind nicht möglich, weil hier zahlreiche Maßnahmen ergriffen werden und sich die Situation laufend ändert.

Gesteuerter Patientenfluss

„Neben der Besuchsbeschränkung haben wir auch restriktive Zugangsbeschränkungen eingeführt“, erläutert Geschäftsführer Dietbert Timmerer. Bereits am Wochenende wurde bei den Haupteingängen der beiden Standorte Schleusen installiert. „Patienten und die in Ausnahmefällen erlaubte Besucher bzw. Begleitpersonen werden nun im Eingangsbereich kontrolliert und befragt, bevor sie das Krankenhaus betreten dürfen,“ so Timmerer. Diese Checkpoints befinden sich in Wels in der Eingangshalle (anstatt Café), in Grieskirchen im Windfang. Vor den Eingängen wurden Zelte des Roten Kreuzes aufgestellt, wo die eintreffenden Personen zu den Stoßzeiten bei großem Patientenaufkommen kurz warten können.

 

Kontrolle der Desinfektion
Befragung am Haupteingang Wels

 

Separierte Infektions­ambulanz

Das Tagesklinische Zentrum, in dem seit März 2018 planbare chirurgische Eingriffe stattgefunden haben, wurde innerhalb eines Tages zu einer eigenen Einheit für Patienten mit einem SARS-CoV-2 (Coronavirus) umfunktioniert. „Dieses Gebäude hat den Vorteil, dass es vom weiteren Krankenhausbetrieb räumlich getrennt ist,“ erläutert der Ärztliche Leiter die Entscheidung für diesen Standort. Anästhesist und Intensivmediziner Dr. Florian Haller, der aufgrund seiner Auslandseinsätze krisenerprobt ist, leitet die neu geschaffene Infektionsambulanz. „In die Infektionsambulanz kommen jene Personen, die nach Abklärung mit der Gesundheitshotline 1450, dem Hausarzt oder HÄND eine klinische Untersuchung benötigen und zugewiesen werden. Die Ambulanz ist keine Anlaufstelle zur Abklärung von Verdachtsfällen,“ betont Haller. „Menschen mit Symptomen sollen keinesfalls das Krankenhaus aufsuchen, sondern zuhause bleiben und die Gesundheitshotline 1450 kontaktieren,“ so Haller weiter.

COVID-19-Stationen

Für COVID-19-Patienten, die zukünftig aus medizinischen Gründen stationär aufgenommen werden müssen, sind sowohl in Wels als auch in Grieskirchen große Isolations-Stationen mit – aus heutiger Sicht – mehr als 60 Betten vorgesehen. Bei steigendem Bedarf können weitere Stationen stufenweise in COVID-Stationen umgewandelt werden. Darüber hinaus werden Intensivbetten freigehalten.

Personal gefordert

Für die Umsetzung all dieser Maßnahmen braucht es engagiertes Personal, welches auch in schwierigen Zeiten kühlen Kopf bewahrt und sein Bestes gibt. „Wir möchten uns bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die hervorragende Zusammenarbeit bedanken,“ so Dietbert Timmerer und Thomas Muhr. „Ein großes Dankeschön gilt insbesondere dem Institut für Hygiene und Mikrobiologie. Prim. Priv.-Doz. Dr. Rainer Gattringer und sein Team sind in sämtliche Prozesse eingebunden – von der Abklärung der Verdachtsfälle bis zur Sicherstellung der geeigneten Schutzmaßnahmen für Patienten und Mitarbeiter. Sie agieren in dieser herausfordernden Phase mit großem persönlichen Einsatz, einem Höchstmaß an Kompetenz, Sorgfalt und Souveränität.“

 

Wichtiger Hinweis: Patienten mit Corona-Verdachtssymptomen (Husten, Fieber, Halsschmerzen und Atemnot) müssen zuhause bleiben und die Gesundheitshotline 1450 anrufen. Keinesfalls direkt eine Ordination oder das Krankenhaus aufsuchen!